„Scharnitzer Mischung“ für Blumenwiesen: jetzt verfügbar!

Endlich ist es soweit: die „Scharnitzer Mischung“ für Blumenwiesen ist erhältlich!

Die Blühflächen rund um das Naturpark-Infozentrum Scharnitz, das Museum Holzerhütte und den Natur-Erlebnis-Spielplatz sind mit artenreichen Blumenwiesen gestaltet (HIER habe ich über das Projekt berichtet). Bei den Besucher*innen fanden die bunt blühenden Wiesen großen Anklang, und schon im ersten Jahr wurde wiederholt nach dem entsprechenden Saatgut gefragt. In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Karwendel und dem Land Tirol habe ich nun die „Scharnitzer Mischung“ entwickelt, die mit Saisonbeginn 2021 im Naturpark-Infozentrum in Scharnitz aufliegen und an Naturparkschulen und weitere Partner verteilt werden wird.

Weil die erste Tranche in absehbarer Zeit vergriffen sein wird, biete ich die Möglichkeit, die Saatgut-Mischung auch über NATURGRÜN direkt zu beziehen. Natürlich begleite ich Sie gern mit meinen Leistungen auf dem Weg zu einer für Ihre Fläche individuell angepassten Blumenwiese (und natürlich vielen weiteren Garten-Elementen). Wenn Sie sich aber selbst auf die Anlage ihrer Blumenwiese stürzen wollen und nur nach einem geeigneten Saatgut suchen: die „Scharnitzer Mischung“ wäre da etwas für Sie.

Was ist die „Scharnitzer Mischung“?

Genau genommen gibt es zwei Scharnitzer Mischungen: eine klassische Blumenwiese für eher nährstoffreiche Standorte wie Gartenböden, und eine besonders artenreiche Blumenwiese („Magerwiese“) für nährstoffarme, mineralische Böden.

Beide Samenmischungen bestehen aus zertifiziert gebietsheimischem Saatgut (VWW Regiosaaten), Ursprungsgebiet Alpenvorland. Sie ergänzen erprobte, artenreiche Standard-Mischungen mit ausgewählten Einzelarten für eine außergewöhnliche Artenvielfalt: so enthält die „Blumenwiese“ 60 Blumen- und Grasarten, bei der „Magerwiese“ sind es gar 77 Arten! Die Artenzusammensetzung besteht dabei nur aus sehr wenigen einjährigen Arten wie Mohn für ein ansprechendes Bild im ersten Jahr; den allergrößten Teil machen mehrjährige Arten aus, die – bei richtiger Anlage und Pflege – im Laufe der Jahre eine wunderschöne Blumenwiese ausbilden.

Eine ARTENLISTE für die beiden Mischungen finden Sie bei Interesse hier!

Wie lege ich eine Blumenwiese an?

Blumenwiese: Blumenwiesen (auch „Heuwiesen“) sind wichtige Elemente der traditionellen Kulturlandschaft, die heute leider vielenorts verschwunden sind. Sie werden zweimal im Jahr gemäht und blühen üppig im Mai/Juni sowie etwas schlichter im Spätsommer. Mit 60 Blumen- und Grasarten ist die Scharnitzer Mischung besonders artenreich und kommt auf vielen Böden gut zur Geltung! Durch den zweimaligen Schnitt sind Unkräuter nach dem Ansaatjahr kein Problem mehr, diese Wiese ist besonders pflegeleicht.

Anleitung zur erfolgreichen Anlage:

1. Die Ansaat kann nur in offenen Boden erfolgen. Bei Neuanlage von Grünflächen, wenn üblicherweise mit „gutem Mutterboden“ humussiert werden soll, bietet es sich an, stattdessen mit mineralischem Substrat auffüllen und eine → Magerwiese anzulegen. Bei bestehendem Gartenboden und Rasenflächen zunächst den Bewuchs entfernen. Auf kleinen Flächen kann dies händisch mit dem flach angesetzten Spaten geschehen, spätestens bei mehr als 20 m² empfiehlt sich maschinelle Unterstützung. Z.B. durch eine „Rasenschälmaschine“, die man tageweise leihen kann, und die die Grassoden wie Rollrasen abtrennt.
2. Ist der Bewuchs entfernt, empfiehlt es sich, 2 cm Waschsand (0/2er) auf der Fläche zu verteilen und oberflächlich ins Erdreich einzurechen. Bei ohnehin mageren und sandigen Böden kann dieser Schritt entfallen.
3. Anschließend wird angesät, das Saatgut am Besten mit Sand verdünnt um mehrmals gleichmäßig säen zu können.
4. Anwalzen mit einer Rasenwalze nicht vergessen!
5. Jetzt muss die Fläche mindestens vier Wochen feucht gehalten werden, weshalb sich eine Aussaat im Frühling oder Frühherbst empfiehlt. Sommer ist auch möglich, aber mit mehr gießen verbunden.
6. Weil Oberboden voller Unkrautsamen ist, werden meist einige einjährige Unkräuter keimen. In dem Fall ist bei ca. 30 cm Aufwuchs ein Schröpfschnitt angebracht. Das Mähgut wird abgeräumt. Danach sollte sich dann die Wiese wie eingesät entwickeln, aber es kann auch ein 2. und 3. Schröpfschnitt notwendig werden, je nach Unkrautaufkommen. Im zweiten Jahr kommt dann die Blumenwiese zur richtigen Entfaltung.
7. Die weitere Pflege beschränkt sich dann nur auf die zweimalige Mahd im Frühsommer und Herbst. Je nach Höhenlage kann dies verschieden sein: auf 600 m z.B. Mitte Juni/ Ende Oktober; auf 1.200 m eher Ende Juli / Ende Oktober. Besonders empfehlenswert ist das wochenweise versetzte, schrittweise Mähen („Streifenmahd“), das über die Jahre beibehalten werden sollte. Bei der Sommermahd empfiehlt sich zudem das „heuen“, d.h. das Mähgut wird drei Tage lang auf der Fläche gewendet und getrocknet – dabei fallen die Samen aus – und erst danach abgeräumt. Im Herbst ist das nicht mehr notwendig.


Magerwiese: Magerwiesen zählen – entgegen ihrem Namen – zu den artenreichsten Biotopen überhaupt: hier gedeiht eine ungeahnte Vielfalt an Pflanzen- und deshalb auch Tierarten. Die Scharnitzer Mischung zählt ganze 77 Blumen- und Grasarten, die meisten Flächen ums Infozentrum sind als solche Magerwiesen eingesät! Magerwiesen blühen besonders bunt und wachsen – aufgrund der mangelnden Nährstoffe – nicht so hoch auf wie traditionelle Blumenwiesen. Sie werden daher auch nur einmal im Herbst gemäht und brauchen einige Jahre, bis sich die Lücken in der Ansaat schließen. Ein Jäten von aufkommendem Unkraut (Weiß-Klee z.B.) in den ersten Jahren nach Ansaat wird dringend empfohlen!

Anleitung zur erfolgreichen Anlage:

1. Eine Magerwiese braucht zunächst mageren Boden. Idealerweise nutzt man Neuanlagen von Grünflächen, bei denen man anstatt mit Oberboden („Mutterboden“) gänzlich mit Schotter oder Kies auffüllt. Bei bestehenden Rasenflächen ist die Anlage einer → Blumenwiese einfacher. Aber auch hier kann eine Magerwiese etabliert werden, indem der Oberboden abgetragen und mit Schotter aufgefüllt oder einfach überschüttet wird. In jedem Fall sollte die mineralische Schicht (ob Schotter oder Kies ist egal, wichtig ist der stufenlose Übergang der Korngrößen, z.B. 0/32er) mindestens 15-20 cm betragen, gerne mehr!
2. Obenauf wird eine 2cm dünne (nicht dicker!) Schicht von unkrautfreiem Grünkompost (Güteklasse A) aufgetragen und in den Schotter eingerecht.
3. Anschließend wird das Saatgut mit dem Kompost oder Sand verdünnt und gleichmäßig ausgesät.
4. Danach wird mit einer Rasenwalze angewalzt.
5. Jetzt muss die Fläche mindestens vier Wochen feucht gehalten werden, weshalb sich eine Aussaat im Frühling oder Frühherbst empfiehlt.
6. Zur erfolgreichen Etablierung der Magerwiese sollte in den ersten Jahren eingeflogenes Unkraut gejätet werden. Die einmalige Mahd erfolgt im Herbst (Anfang Oktober), das Mähgut wird abgeräumt.

Wo bekomme ich die Scharnitzer Mischung?

Die Päckchen mit der „Scharnitzer Mischung“ erhalten Sie direkt im Naturpark-Infozentrum Scharnitz.

Außerdem können die Samenmischungen in Päckchen à 10 m2 auch direkt über NATURGRÜN bezogen werden.


1 Samenpackung Scharnitzer Mischung „Magerwiese“ kostet 26 € (incl. 19% MwSt., zzgl. Versand).

1 Samenpackung Scharnitzer Mischung „Blumenwiese“ kostet 18 € (incl. 19% MwSt., zzgl. Versand).

Pro 10 m2 Saatgut (eine Samenpackung) geht 1 € an den Naturpark Karwendel!


Bei Interesse nehmen Sie bitte direkt Kontakt mit NATURGRÜN auf!